Bartfledermaus

Kleine Bartfledermaus | Foto: Dietmar Nill

Eine Artgruppe, die den Fledermauskundlern noch heute Kopfzerbrechen bereitet, ist die der „Bartfledermäuse“, zu denen die Bart-, Brandt- und Nymphenfledermaus zählen. Die äußeren Artmerkmale, einschließlich der Fellfärbung, sind sich bei diesen Tieren sehr ähnlich. Einzig die Zahnmerkmale dienen zur eindeutigen Artansprache. Insbesondere für die Balkanregion wird das Vorkommen noch unentdeckter neuer Arten unter den “Bartfledermäusen” angenommen.

Die Kleine Bartfledermaus (mittlerweile auch „nur noch“ als Bartfledermaus bezeichnet) zählt in Deutschland mit zu den kleinsten Fledermausarten. Sie ist zwar sehr anpassungsfähig, gehört in Sachsen allerdings zu den seltenen Fledermäusen. Sie bewohnt vor allem offene und halboffene Landschaften, Siedlungsränder und Dörfer. Von dort aus nutzt sie Gehölzreihen, Hecken, Streuobstwiesen aber auch Gärten zur Insektenjagd. Im Vergleich zu den beiden Schwesternarten weist die Kleine Bartfledermaus im Sommer eine höhere Bindung an Gebäudequartiere auf. So befinden sich fast alle in Sachsen bekannten Wochenstuben an Fassaden: Holzverkleidungen, hinter Fensterläden oder in Spalten von Dachtraufen. Beobachtungen von überwinternden Tieren gelangen vorrangig in Bergwerksstollen, ehemaligen Kalkbergwerken und einem Eiskeller. Vorkommensschwerpunkte in Sachsen sind das Lausitzer Bergland, das mittelsächsische Hügelland bis zum Osterzgebirge sowie das Vogtland.


Kurzübersicht

ArtnameBartfledermaus (Myotis mystacinus)
AutorKuhl, 1817
Artname (alt)Kleine Bartfledermaus
Gewicht4–7 g
Flügelspannweite19–23 cm
Rote Liste Deutschland*
Rote Liste Sachsen2
Reproduktion in SachsenJa
Überwinterung in SachsenJa
Typische SommerquartiereSpaltenquartiere an Bäumen und Gebäuden
Typische WinterquartiereHöhlen, Stollen, Keller
LieblingsnahrungSchnaken, Fenstermücken, Nachtfalter, Spinnen, Raupen
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend

Vorkommen der Bartfledermaus (Myotis mystacinus) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.

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Diese Maßnahme wurde 2018–2020 mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Die Förderung erfolgt durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.