Braunes Langohr
Braunes Langohren am Hangplatz im Wochenstubenquartier | Foto: Heiko Goldberg
Als mittelgroßer nächtlicher Flugakrobat ist das Braune Langohr in ganz Sachsen verbreitet. Gegenüber seiner Schwesternart, dem Grauen Langohr, ist das Braune Langohr wesentlich anpassungsfähiger. Es ist nicht ausschließlich auf Gebäudequartiere angewiesen und kann somit neben Dachboden auch Baumhöhlen oder Fledermauskästen bewohnen. Eine Anbindung an eine gehölzreiche Landschaft ist jedoch bei allen Quartiertypen erkennbar. In Sachsen weist das Braune Langohr die höchste Nachweisdichte unter allen heimischen Fledermausarten auf und besiedelt alle Naturräume des Freistaates. Die höchstgelegene Wochenstube der Art ist im Erzgebirge in 775 m ü.NN bei Jöhstadt zu finden, während für ein Winterquartier bei Hammerunterwiesenthal eine Maximalhöhe von 890 m ü.NN bekannt ist.
Um Energie zu sparen, klappt das Braune Langohr während des Winterschlafs seine Ohren unter die Flügel ein | Foto: Elke & Reimund Francke
Langohren erbeuten Insekten vorwiegend an der Vegetation. Im Rüttelflug, der den Langohren ermöglicht, quasi in der Luft zu stehen, sind sie in der Lage das Blattwerk an Baum und Strauch genauestens nach Insekten abzuscannen. Die Nahrung wird neben der Echoorientierung, ebenfalls durch die Raschelgeräusche mit den großen Ohren sowie optisch mit den Augen wahrgenommen. Manche Insekten werden außerdem im freien Flug erbeutet.
In ländlichen Regionen, wo noch einige Felssteinkeller bestehen, kann man Langohr-Fledermäuse im Winter beobachten. Markant daran ist, dass man hier ihre langen Ohren gar nicht erkennen kann. Die Tiere klappen diese nämlich ein und verstecken sie unter dem Flügel. Zu sehen bleibt nur noch der sogenannte Ohrdeckel. Diese Methode hilft den Tieren Energie zu sparen, die sonst durch die kleinen Gefäße in den Ohren, verloren ginge.
Kurzübersicht
Artname | Braunes Langohr (Plecotus auritus) |
Autor | Linnaeus, 1758 |
Gewicht | 6–9 g |
Flügelspannweite | 24–29 cm |
Rote Liste Deutschland | 3 |
Rote Liste Sachsen | V |
Reproduktion in Sachsen | Ja |
Überwinterung in Sachsen | Ja |
Typische Sommerquartiere | Spaltenquartiere in Dachböden; Baumhöhlen, Fledermauskästen |
Typische Winterquartiere | Keller, Bunker, Bergwerke, Stollen |
Lieblingsnahrung | Nachtfalter, Heuschrecken, Wanzen |
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen des Braunen Langohrs (Plecotus auritus) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
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