Brandtfledermaus
Wochenstube der Brandtfledermaus im Quartier | Foto: Bianka Schubert
Bis noch zur Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die Brandtfledermaus der Bartfledermaus zugeordnet bzw. als Unterart behandelt. Erst in späteren Abhandlungen wurden eindeutige Unterschiede zur Schwesternfledermausart beschrieben und die Trennung zwischen Großer und Kleiner Bartfledermaus vollzogen. Rein optisch sind sich, hinsichtlich ihrer Maße und Fellfärbung, beide Arten äußerst ähnlich. Da verwundert nicht, dass sich unter diesen beiden Arten noch eine dritte Fledermausart – die Nymphenfledermaus – versteckt hatte.
Die Brandtfledermaus ist von allen drei „Bartfledermäusen“ der größte Vertreter und zählt dennoch zu den kleinen Fledermausarten. In ihrem Lebensraum präferiert sie Landschaften mit hohem Gewässer- und Laubwaldanteil. Zur Jagd nutzt sie Feuchtbiotope ebenso wie Feldgehölze und Hecken. Hinsichtlich ihrer Quartierauswahl reiht sich die Brandtfledermaus zwischen ihren „Schwesternarten“ ein, indem sie sowohl in Bäumen als auch Gebäuden (Holz- und Schieferverkleidung, Dachböden) überdauern und reproduzieren kann. Eine Vorliebe besteht in der Nutzung von Spaltenhangplätzen. Im Winter werden vor allem Stollen und ehemalige Kalkwerke genutzt.
Die Brandtfledermaus zählt zu den seltenen Fledermausarten in Sachsen. Das Verbreitungsgebiet, einschließlich der Wochenstuben, liegt vor allem südlich von Leipzig, im Vogtland, dem Lausitzer Bergland und der Region Dresden bis zur Freiberger Mulde.
Kurzübersicht
Artname | Brandtfledermaus (Myotis brandtii) |
Autor | Eversmann, 1845 |
Artname (alt) | Große Bartfledermaus |
Gewicht | 5–7 g |
Flügelspannweite | 19–24 cm |
Rote Liste Deutschland | * |
Rote Liste Sachsen | 3 |
Reproduktion in Sachsen | Ja |
Überwinterung in Sachsen | Ja |
Typische Sommerquartiere | Spaltenquartiere an Bäumen und Gebäuden |
Typische Winterquartiere | Höhlen, Stollen, Keller |
Lieblingsnahrung | Schmetterlingen, Spinnen, Schnaken, Fliegen |
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen der Brandtfledermaus (Myotis brandtii) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
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